Künstler :: Michelangelo: la replica del genio
MONTAGE UND ENDGÜLTIGER AUFBAU DER AUSSTELLUNG „MICHELANGELO: LA REPLICA DEL GENIO“ 30. MÄRZ - 7. JULI 2012 SERAVEZZA (LU) MICHELANGELO: LA REPLICA DEL GENIO Die Versilia feiert das künstlerische Genie von Michelangelo Buonarroti mit einer originellen Ausstellung in der Altstadt von Seravezza: sieben außergewöhnliche Repliken in Originalgröße von ebenso vielen Meisterwerken Michelangelos – David, Pietà, Moses, Tag, Nacht, Morgen und Abend – realisiert mit der althergebrachten Technik des Wachsausschmelzverfahrens. Die Initiative ist Frucht der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung „Fondazione Terre Medicee“ und der Kunstgießerei Massimo Del Chiaro im Rahmen des Projektes „La via dei Marmi di Michelangelo“ („Michelangelos Marmorstraße“), das von der Gemeinde Seravezza und der „Del Chiaro Art Connection“ gefördert wird und unter der Schirmherrschaft der Region Toskana, der Provinz Lucca und der Stiftung „Fondazione Accademia di Belle Arti Pietro Vannucci“ in Perugia steht. Der Ausstellungspfad betrifft die wichtigsten Stadt- und Denkmalsbereiche von Seravezza. In diesem Städtchen der Versilia wirkte Michelangelo von 1518 bis 1520, um den Abbau des wertvollen weißen Marmors in den Steinbrüchen des nahen Berges Monte Altissimo auszuweiten. Auf der Piazza Carducci im Zentrum - nur einen Katzensprung von der Straße entfernt, die Buonarroti für den Transport der Marmorblöcke zur Küste trassierte - ist die Replika des berühmten David aufgestellt: Der einschließlich Basis über fünf Meter hohe Koloss ist identisch mit dem in der Galleria dell’Accademia in Florenz aufbewahrten Original. Im Dom der Heiligen St. Laurentius und St. Barbara aus dem 15. Jh. findet sich die Reproduktion der vatikanischen Pietà, das vielleicht weltweit bekannteste Werk Michelangelos, während im Außenbereich der Medici-Stallungen eine weitere Symbol-Skulptur steht, und zwar der großartige Moses, den Buonarroti für das Grabmonument für Papst Julius II. in Rom realisierte. Vor dem Palazzo Medici – die Sommerresidenz, die Cosimo I. 1561 errichten ließ – sind schließlich die Repliken in Bronze der vier Skulpturen Tag, Nacht, Morgen und Abend zu bewundern, die in der Neuen Sakristei der Basilica di San Lorenzo in Florenz die Grabmäler von Giuliano und Lorenzo de’ Medici schmücken. Letztere sind die wertvollsten Stücke der Ausstellung in Seravezza, denn es handelt sich um äußerst seltene Repliken, die auf aus der Renaissance stammendem antikem Gips aus dem Besitz der Accademia di Belle Arti in Perugia angefertigt wurden und für ein wichtiges kulturelles Kooperationsprojekt zwischen Italien und China bestimmt sind. Der Fonderia Del Chiaro wurde die Ehre zuteil, insgesamt sechs bronzene Ausgaben der vier Skulpturen aus der Feder von Michelangelo auszuführen; eine davon wird zunächst für eine begrenzte Zeit in Seravezza ausgestellt und anschließend ebenfalls nach China geschickt, um an dem dortigen reichhaltigen Kulturprogramm zu Ehren Michelangelos teilzunehmen. Entstehungsort sämtlicher ausgestellter Werke waren die Werkstätten der Kunstgießerei Massimo Del Chiaro in Pietrasanta, einer der namhaftesten Handwerksbetriebe Italiens im Dienste der Gegenwartskunst. Das Unternehmen arbeitet mit den bedeutendsten Künstlern der internationalen Kunstszene zusammen und hat im Laufe der Zeit die althergebrachten Techniken für den Bronzeguss mit Hilfe des Wachsauschmelzverfahrens perfektioniert, die bereits in etruskischer, griechischer und römischer Zeit Anwendung fanden. Jedes einzelne Werk ist Frucht eines komplexen Ausführungsprozesses, der sich in einer Abfolge schwieriger Schritte entwickelt und eine Vielzahl handwerklicher Fachkompetenzen einbezieht. Sich mit Michelangelo auseinanderzusetzen stellt eine weitere große Herausforderung dar: Eine derartige Verpflichtung erschöpft sich nicht in der schwierigen technischen Ausführung des Werkes, sondern verlangt große Erfahrung und künstlerisches Einfühlungsvermögen, um ihm die Ausdruckskraft, die Essenz und die Grazie der Originalkunstwerke zu verleihen. Genau das macht den Zauber der Ausstellung in Seravezza aus, denn in ihr findet sich der meisterhafte Schliff des Genies jenseits von Zeit und Materie wieder.
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